1. Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehr Pfützthal am 10.10.2015
Der erste Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehr Pfützthal war ein voller Erfolg. 12 Mädchen und Jungen der Jugendabteilung besetzten den ELW, das HLF und das LF und waren über 24 Stunden im Feuerwehrhaus, um einen ganzen Tag ein Leben wie bei einer Berufsfeuerwehr zu führen. Der offizielle „Dienstplan“ sah Gerätekunde, Dienstsport sowie theoretischen Unterricht vor. Von den vorbereiteten Übungen waren die Jugendlichen jedoch nicht informiert. Die Alarmierung erfolgte analog zur Berufsfeuerwehr mit einem Alarmgong und einer anschließenden Alarmdurchsage. Dank der guten Organisation verlief der Tag und die Nacht problemlos, schon nach kurzer Zeit konnte man fühlen (oder besser spüren) wie Berufsfeuerwehrmänner leben.
Dienstbeginn war dann am Samstag, 08:00 Uhr im Gerätehaus. Zunächst wurde die Fahrzeugbesetzung bekannt gegeben und anschließend die Fahrzeuge übernommen. Noch während dieser Vorbereitungen holte die Jugendlichen die Realität im Alltag einer Berufsfeuerwehr ein.
Bereits 08:10 Uhr ertönte zum ersten Mal der Alarmgong. Alarmiert wurden der ELW sowie das HLF zur Suche einer vermissten Person auf dem Yachthafengelände in Salzmünde. Schnell wurde die Einsatzkleidung angezogen und wenige Augenblicke später machten wir uns auf den Weg. Nach kurzer Suche konnte die Person unverletzt gefunden und an den Rettungsdienst übergeben werden.
Wieder im Gerätehaus angekommen, begannen die Vorbereitungen für das gemeinsame Frühstück.
Kurz nach dem Frühstück, 09:10 Uhr, ertönte zum zweiten Mal der Alarmgong. Diesmal ging es für den ELW und das LF zur Beseitigung einer Ölspur zum RoRo-Hafengelände in Pfützthal. Dort angekommen wurde eine ca. 20 Meter lange Ölspur mit Bindemittel beseitigt.
Nachdem alle Einsatzkräfte wieder im Gerätehaus waren, begannen wir mit einer Ausbildung zum Thema „Knoten und Stiche“. Alle versammelten sich in der Fahrzeughalle und mussten ihr Können beweisen. Mitten in dieser Ausbildung ertönte abermals der Alarmgong.
Um 10:00 Uhr wurde der gesamte Löschzug zur Beseitigung von Schäden nach einem Sturm in den Salzapark nach Salzmünde alarmiert. Hier war der ganze Einsatz aller zwölf Einsatzkräfte gefordert, um in kurzer Zeit alle Äste von den Parkwegen zu räumen und die Rückfahrt zum Gerätehaus anzutreten.
Hier angekommen, mussten die Jugendlichen sich am Herd beweisen. Es sollte zum Mittag Nudeln und Tomatensoße geben. Alle halfen natürlich tatkräftig mit, sodass pünktlich um zwölf gemeinsam gegessen werden konnte. Während der Mittagpause konnten die Jugendlichen sich ausruhen und neue Kräfte für kommende Einsätze sammeln.
Um 13:40 Uhr war es dann soweit, der Alarmgong ertönte zum vierten Mal an diesem Tag. Zunächst wurden der ELW und das LF zu einem brennenden PKW auf dem RoRo-Hafengelände in Pfützthal alarmiert. Dort angekommen fanden die Jugendlichen einen simulierten PKW-Brand vor und mussten diesen mit der Kübelspritze löschen. Nach weiterer Erkundung wurde eine im Heckbereich unter dem Fahrzeug eingeklemmte Person gefunden. Sofort wurden Erste-Hilfe Maßnahmen eingeleitet und zur Unterstützung das HLF nachalarmiert. Nach Eintreffen des HLF musste dann gemeinsam der PKW mit Lufthebern angehoben werden, um die Person mit dem Spineboard zu retten und an den Rettungsdienst zu übergeben.
Im Gerätehaus angekommen gab es nur eine kurze Verschnaufpause.
Bereits 15:30 Uhr ertönte zum fünften Mal der Alarmgong. Diesmal beschäftigte der Brand eines Kleidercontainers die Besatzung von ELW und LF. Das Feuer konnte dann rasch mit der Schnellangriffseinrichtung des LF gelöscht werden um danach die Rückfahrt ins Gerätehaus anzutreten.
Jetzt stand Dienstsport auf dem Plan. Bei einer Runde Volleyball konnten sich die Jugendlichen bei bestem Sonnenschein vom Einsatzalltag erholen. Kurz nach Ende des Dienstportes wurden sie dann aber wieder von eben diesem Einsatzalltag eingeholt.
16:30 Uhr ertönte wiederum der Alarmgong bereits zum sechsten Mal. Jetzt wurden der ELW und das LF zur unklaren Rauchentwicklung wiederum zum RoRo-Hafengelände nach Pfützthal alarmiert. Dort angekommen fanden die Einsatzkräfte zwei in Brand geratene Holzhütten vor. Da hier eine Wasserentnahme aus offenem Gewässer zur Brandbekämpfung aufgebaut werden musste, wurde das HLF zur Unterstützung nachalarmiert. Das kurze Zeit später eintreffende HLF unterstütze dann die bereits eingesetzten Kräfte, sodass das Feuer schnell unter Kontrolle gebracht und kurze Zeit später gelöscht werden konnte. Nachdem alle Ausrüstung wieder verstaut war, fuhren alle zusammen zurück zum Gerätehaus.
Dort angekommen, begannen sofort die Vorbereitungen für das gemeinsame Abendessen. Da es leckere Steaks und Bratwürste geben sollte, wurde zunächst einmal der Grill angeheizt. Plötzlich wurden aber die Vorbereitungen durch den Alarmgong unterbrochen.
18:20 Uhr wurde der gesamte Löschzug zum siebten Einsatz zum gemeldeten Feuerschein auf das Gelände eines ehemaligen Kuhstalls in Pfützthal alarmiert. Dort angekommen, konnte trotz intensiver Suche aber kein Feuer oder eine Rauchentwicklung festgestellt werden, sodass dieser Einsatz sich als Fehlalarm herausstellte.
In der Zwischenzeit wurden die Steak und Würste von den fleißigen Helfer gegrillt und das Abendessen vorbreitet. Nachdem sich alle gestärkt hatten, gab es noch die Möglichkeit mal einen Rettungswagen aus der Nähe zu erleben. Die DLRG aus Salzmünde kam mit ihren RTW vorbei, zeigten Patientenraum und Ausrüstung und beantworteten geduldig alle Fragen. Hierfür möchten wir uns rechtherzlich bedanken.
Nach dem Abendessen begann nun die Bereitschaftszeit. Alle versammelten sich im Schulungsraum und schauten sich gemeinsam einen Film an.
Pünktlich mit Ende des Films wurden 22:30 Uhr die Jugendlichen durch den Alarmgong aufgeschreckt. Der inzwischen achte Einsatz stand an. Alle lauschten gespannt der Alarmdurchsage, bevor sie sich zu den Fahrzeugen begaben. Zu einem Papierkorbbrand rückte dann der ELW und das LF in die Gödewitzer Straße in Pfützthal aus. Mit einer Kübelspritze wurde dann das Feuer gelöscht.
Zurück im Gerätehaus wurde Nachtruhe ausgerufen und alle begaben sich in ihre Betten. Aber bereits um 01:00 Uhr musste die Nachtruhe für den neunten Einsatz unterbrochen werden. Der gesamte Löschzug wurde zu einer Rauchentwicklung zur Feldscheune in Gödewitz gerufen. Abermals stellte sich der Einsatz als Fehlalarm heraus und so konnte schnell der Rückweg angetreten werden.
Die restliche Nacht verlief ohne Einsatz, sodass pünktlich 07:00 Uhr geweckt wurde. Alle machten sich frisch und frühstückten dann gemeinsam. 08:00 Uhr war dann Dienstende.
Ein toller 24-Stunden-Berufsfeuerwehrtag ging für die Jugendlichen und Betreuer zu Ende, der im nächsten Jahr auf alle Fälle wieder durchgeführt wird.
Ein großes Dankeschön an Hendrik Walther und Stefan Werge für die Vorbereitung und Umsetzung, sowie an die fleißigen Helfer für die tatkräftige Unterstützung.